Ohne den Strom wäre das moderne Leben kaum denkbar. Doch die Elektrizität ist teuer – wer den Fernseher, den Computer und den Kühlschrank betreiben möchte, sieht häufig hohen Rechnungen entgegen. Alternativ ist aber auch das eigene Produzieren von Strom möglich. Anwender können sogar die überschüssige Energie verkaufen.
Strom einfach herstellen
Wer sich einmal ein Elektrizitätswerk angesehen hat, weiss um die Komplexität, die bei der Produktion von Energie nötig ist. Das alles gelingt im privaten Rahmen allerdings auf deutlich kleinerer Ebene. So wird über Solarkollektoren die Kraft der Sonne eingefangen. Ebenso ist es mit etwas umfangreicheren Aufbauten möglich, die Windenergie für sich zu nutzen. Da auf diese Weise bereits mit geringem Aufwand relativ hohe Mengen an Strom generiert werden, stellt sich die Frage der Nutzung. Wird einmal nicht die gesamte Kapazität benötigt, kann sie einmalig oder regelmässig an den örtlichen Netzbetreiber veräussert werden. Dieser ist zum Ankauf verpflichtet.
Zum Eigenbedarf berechtigt
Wird der privat hergestellte Strom in das öffentliche Netz eingespeist, so kann der Haushalt die für seinen Bedarf benötigten Mengen an Elektrizität immer noch selbst verwenden. Diese muss er zudem nicht selbst bezahlen, sondern wird auch dafür umfangreich vom regionalen Netzanbieter entlohnt. Das gelingt allerdings nur, wenn ein entsprechender Stromzähler installiert ist. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Geräten muss dieser über ein Messungssystem verfügen, das in zwei Richtung erfolgt. Erst dadurch können das öffentlich zugänglich gemachte und das privat genutzte Energievolumen sachgerecht voneinander getrennt und vergütet werden. Wer seine Energie verkaufen möchte, darf nunmehr mit regelmässigen Einnahmen rechnen.
Die Abnahme ist gesetzlich verankert
Wird der Strom über Solarzellen oder ähnliche Vorrichtungen selbst hergestellt und werden nicht alle dabei gewonnenen Anteile benötigt, kann die Energie verkauft werden. Die Grundlagen für einen solchen Handel sind im Erneuerbare-Energien-Gesetz verankert, das bereits im Jahre 2004 in Kraft trat. Daraus geht hervor, dass das öffentliche Stromnetz dazu verpflichtet ist, die Elektrizität aufzukaufen. Und das sogar für einen garantierten Zeitraum von 20 Jahren. Gezahlt wird dabei in der Regel jener Festpreis, der für die Energie marktüblich ist. Hier kann es je nach Bundesland und Kommune also zu erheblichen Unterschieden der Vergütung kommen.
Vorab genau kalkulieren
Doch lohnt es sich tatsächlich, diesen Aufwand zu wagen? Erfahrungsgemäss zahlen nur wenige Kommunen deutschlandweit einen Preis für die Kilowattstunde an Strom, der über den Kosten für die Herstellung derselben liegt. Sowohl bei der Produktion als auch beim Verkauf ist von Summen in Höhe von 10 bis 15 Cent je Einheit auszugehen. Das mag gering klingen, besitzt aber seine Vorteile. Einerseits profitiert die Umwelt von diesem nachhaltigen Konzept, das auf erneuerbare Energien setzt. Andererseits senken die Betreiber einer privaten Solaranlage auf dem Dach damit ihr finanzielles Risiko. Denn selbst mit kleinen Gewinnen ist manchem Haushalt bereits erheblich geholfen.